Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Fusion von Bayer und Monsanto erhöht Druck, Gentechnik zuzulassen

Anlässlich der gestrigen Aktuellen Stunde mit dem Titel „Konzentration in der Agro- und Saatgutindustrie durch die geplante Fusion von Bayer und Monsanto“ erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB:

23.09.2016

Für eine Summe, die fast 30 Jahresgewinnen von Monsanto entspricht, will der deutsche Chemiekonzern Bayer den US-Konkurrenten Monsanto übernehmen. Der horrende Preis zeigt – hier werden horrende Profite erwartet. Auf Kosten der Bauern und der Verbraucher. Denn mit der Fusion steigt die Marktmacht der Saatgutriesen. Der neue Megakonzern wäre der weltgrößte Anbieter von Saatgut und Agrarchemie. Hinzu kommt, dass Bayer bereits jetzt 200 Patente auf Genpflanzen hat – mehr als alle anderen europäischen Konzerne. Künftig können die Saatgutriesen dann Preise und Angebot diktieren und den Erzeugern ein oft ruinöses Preisdumping aufzwingen.

Zudem gehören Gift und manipulierte Gene bei Bayer und Monsanto zusammen. Zum Beispiel in Form von gentechnisch verändertem Saatgut, dass das vermutlich krebserregenden Ackergift Glyphosat von Monsanto genauso übersteht wie das als fortpflanzungsschädlich eingestuften Glufosinat von Bayer.

Mit der Marktkonzentration steigt der Druck auf die EU, doch noch Gentechnik in Europa zuzulassen. Und dass, obwohl laut Allensbach-Umfrage 75 Prozent der Befragten in Bayern Gentechnik ablehnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass genmanipulierte Lebensmittel dennoch auch in Bayern auf den Tisch kommen steigt mit der Fusion – mit unabsehbaren gesundheitlichen Folgen.

Die Bundesregierung hat dem nichts wirklich entgegen zu setzen. In der gestrigen Aktuellen Stunde wurde die Frage, ob dieser Deal mittels Kartellrecht noch verhindert werden kann, nicht beantwortet. Das Argument, dass beide Konzerne auf unterschiedlichen Märkten tätig sind, ist nicht schlüssig. Die Frage muss vielmehr sein, ob vor diesem Hintergrund das Kartellrecht verschärft werden muss.

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