Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Elisabeth Scharfenberg MdB fordert Frauen auf: Lernen Sie zu netzwerken

Anlässlich Ihres Grünen Salons zum Thema Netzwerke für Frauen, erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Altenpolitik und Pflege der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

09.03.2016

„Tatsache ist: Es gibt heute genug geeignete Frauen für Führungsaufgaben! Man muss sie nur sehen und entsprechend weiter empfehlen wollen. Und hier liegt das Problem. Denn während Männer abends beim Bier selbstverständlich ihren fähigen männlichen Praktikanten für die nächsthöhere Stelle empfehlen, nutzen Frauen diese Art des Netzwerkes selten. Nicht, dass sie es nicht könnten. Im Gegenteil, sie netzwerken in Schulen, in der Kita, in der Kirchengemeinde. Sie netzwerken für ihre Kinder ebenso wie für die betagte Nachbarin und sorgen dafür, dass sie zum Arzt begleitet wird. Aber sie netzwerken nicht gezielt unter einander. Und sie netzwerken selten für einander im Arbeitsleben. Sie haben es einfach nicht gelernt, sich gegenseitig den Steigbügel zu halten, so wie das unter Männern selbstverständlich ist. Dabei kann man Netzwerken lernen“, erklärt Elisabeth Scharfenberg.

„Wie, das zeigte Claudia Plaum als mein Gast im Grünen Salon an vielen praktischen Beispielen. Die Kommunikationstrainerin, Texterin und Dipl. Ingenieurin ist überzeugt, dass Small-Talk sehr effektiv sein kann, wenn man ihn richtig nutzt. Sie betont die Bedeutung von Netzwerken für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung“, so Scharfenberg weiter.

„Smalltalk“, so Claudia Plaum „ist niemals Zeitverschwendung und kann sogar "sportliche" Aspekte haben, wenn "frau" Strategien entwickelt, wie sie mit "Beute" aus einem Gespräch herausgeht. Eine "Beute" kann eine weitere Verabredung zum Kaffee sein, aber auch ein Geschäftstermin. Und letztendlich, wenn sich gar nichts weiter ergibt, ist ein schönes Gespräch, das ich ja mit ein wenig Übung in seinem Verlauf beeinflussen kann, ebenso ein Zugewinn“, erklärte Plaum. „Aus Smalltalk kann man immer nur als Gewinnerin herausgehen, denn er hilft, das persönliche Netzwerk zu vergrößern! - Die vermeintlich banalen Themen sind ja nur der Türöffner zu intensiverem Kontakt“, ist Plaum überzeugt.

Und die Kommunikationstrainerin rät: „Kleiner Tipp: Wem partout gar kein Thema einfällt: Einfach das A,B,C durchgehen, kurz innerlich "Stopp" sagen und man hat den Anfangsbuchstaben für ein Smalltalkthema. Glauben Sie nicht? Ausprobieren!“

„Dass Frauen mehr Netzwerke brauchen, zeigt der Blick auf die Zahlen. Noch immer ist nicht einmal jede fünfte Professur in Bayern von einer Frau besetzt, obwohl Frauen häufiger Abitur und eine Hochschulreife vorweisen als Männer, und die Zahl der Promotionen von Frauen steigt. Auch der Verdienstabstand, der sogenannte Gender gap, zwischen Männern und Frauen ist weiter hoch. 2014 betrug er  22 %. Wenn die Entwicklung so weitergeht, so heißt es in einem Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF), wird es mehr als 100 Jahre dauern bis Mann und Frau in Arbeitswelt, Bildung und Politik völlig gleichgestellt sind“, so Scharfenberg.

„Ein Hindernis für Frauen sind weiter fehlende familienfreundliche Arbeitsbedingungen und flächendeckende Betreuungsangebote, sowie verbindliche gesetzliche Regelungen, um tatsächliche Gleichstellung im Beruf zu verwirklichen und damit auch die Wirtschaft zu modernisieren. Aber auch wenn Frauen viele Hürden genommen haben, enden berufliche Karrieren häufig an einer sogenannten "gläsernen Decke" aus Vorurteilen und falschen Erwartungen. Dabei spricht auch in Bezug auf künftige Arbeitsproduktivität viel für die Frauen. Denn auch wenn sie schwangerschaftsbedingt zeitweise ausfallen, dort, wo Frauen im gehobenen Management angekommen sind, sind Unternehmen ökonomisch deutlich erfolgreicher“, erklärt die Bundestagsabgeordnete.

Tags: Pressearchiv, Grüne Themen - Oberfranken, Frauen
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