Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Keine Alternativangebote für drohenden Arbeitsplatzverlust bei der Telekom in Aussicht

Pressemitteilung vom 26.05.2006.

26.05.2006

100 Kilometer Arbeitsweg für neue Teilzeitjobs?

Anlässlich der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf ihr Schreiben vom 9. März 06 zum Stellenabbau der Telekom in Oberfranken, erklären Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Ulrike Gote, Landtagsabgeordnete im Bayerischen Landtag:

Die Alternativangebote, die derzeit im Gespräch sind für die von der Telekom beabsichtigten Schließungen von Call-Centern in Bamberg, Bayreuth und Hof, sind nicht realistisch. Teilzeitarbeitsplätze für die ein Arbeitsweg von 100 Kilometern erforderlich ist, kommen einer Kündigung gleich, denn Gehalt, Fahrtkosten und Zeitaufwand stehen hier in keinem vernünftigen Verhältnis.

Bei der Reduktion der Telekom Call-Center in Oberfranken von 96 auf circa 60 Standorte, so Staatssekretärin Dagmar Wöhrl, die unseren Brief im Auftrag von Bundeswirtschaftsminister Glos beantwortete, sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden und den 3300 betroffenen Mitarbeitern alternative Arbeitsplätze angeboten werden. Gleichzeitig räumt Frau Wöhrl ein, dass "für Beschäftigte in Teilzeit ein Arbeitsweg von teilweise über 100 km hart ist und nach Möglichkeit vermieden werden sollte."

Obwohl die Telekom bereits im Januar 2006 angekündigt hat, Call-Center in Oberfranken schließen zu wollen, liegen offensichtlich noch immer keine realistischen Alternativ-angebote auf dem Tisch. Wir fordern den Minister auf, sich aktiv für Oberfranken einzusetzen. Die Schließungen der Telekom-Center in Oberfranken werden andernfalls zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten in der strukturschwachen Region Oberfranken führen! Der Bund als größter Anteilseigner der Telekom ist hier gefordert sich für eine sozialverträgliche, realistische und menschliche Lösung einzusetzen.

Tags: Pressearchiv
« zurück