Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Junge CSU-Politiker hängen am Frauenbild der 50er Jahre, 22. 02. 2006

Pressemitteilung vom 22.02.2006.

22.02.2006

Junge CSU-Politiker hängen am Frauenbild der 50er Jahre

Anlässlich des Artikels "Streit in der CSU, Junge Politiker lehnen neues Frauenbild ab", in der Frankenpost vom 21.2.06, schreibt Elisabeth Scharfenberg, MdB:

Sechs junge CSU-Politiker träumen laut, und zwar im Spiegel, von der traditionellen Familie und Ehe mit einer klaren Rollenzuweisung auf Kosten der Frauen. Sie wehren sich gegen das neue Frauenbild, zu dem sich Unionspolitikerinnen derzeit durchringen. Sie träumen eine Lebenssehnsucht, die aus den 50ziger Jahren stammt und die vom Leben in der Gegenwart nichts weiß.

Als Politiker sind wir aufgerufen unser Handeln an der Lebenswirklichkeit zu orientieren. Und diese heißt, dass die jungen, gut ausgebildeten Frauen in unserem Land ihren Beruf ausüben wollen. Dass sie stolz sind auf Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Sie haben immer weniger Kinder, weil die Möglichkeiten, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren, hierzulande zu schlecht sind. Sie wissen, dass Ehen und Partnerschaften, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen, oft nicht für ein Leben sind und keine sichere wirtschaftliche Absicherung bieten.

Patchwork-Familien und die wachsende Zahl allein erziehender Mütter sind Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins von Frauen, die nicht mehr in den starren Rollenbildern der Nachkriegsjahre verharren. Sie wollen keine Partnerschaft, in der sie auf einen persönlichen Lebensentwurf verzichten müssen. Sie haben den Mut, die verschiedenen Lebensabschnitte als Frauen im Beruf und als Mütter selbst zu gestalten. Dafür, dass das Kinderhaben für diese neue Frauengeneration nicht zur Zerreißprobe wird, müssen wir, die Politikerinnen und Politiker aller Parteien, Sorge tragen. Einigen scheint dies jedoch schwer zu fallen.

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