Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Oberfranken muss sich auf den demographischen Wandel einstellen, 08.02. 2006

Pressemitteilung vom 08.02.2006.

08.02.2006

Dramatischer Bevölkerungsschwund sollte als heilsamer Schock wirken

Oberfranken muss sich auf den demographischen Wandel einstellen

Anlässlich der neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Bevölkerungsentwicklung, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Überraschend sind die Ergebnisse der Bertelsmann-Stiftung nicht. Das Thema ist bekannt. Der demographische Wandel führt zu einer Umkehrung der Bevölkerungspyramide. Die Entwicklung geht einher mit einer zunehmenden Landflucht. Ein Schicksal, in das man sich fügen muss? Mitnichten! Vielmehr geht es jetzt darum, dass der dramatische Bevölkerungsschwund als heilsamer Schock wirken sollte. Es geht darum, sich der Situation zu stellen. Die Jungen gehen dorthin, wo sie Bildungsangebote, Ausbildungs- und Arbeitsplätze finden. Sie gehen dorthin, wo flächendeckende Kinderbetreuung Frauen die Möglichkeit bietet Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Sie gehen dorthin, wo die Infrastruktur stimmt, wo es Kultur- und Freizeitangebote gibt. Darum gewinnen Großstädte wie München und Berlin und sind Landkreise wie Wunsiedel und Hof die Verlierer, wie die konkreten Zahlen von Naila, Helmbrechts, Selb, Arzberg oder auch Coburg belegen.

Was wir in Oberfranken brauchen ist klar. Einerseits mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze durch eine gezielte Mittelstandspolitik sowie mehr Kindergartenplätze und Bildungsangebote. Zukünftig mehr Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für Ältere sowie neue generationenübergreifende Wohnformen, wo Jung und Alt miteinander leben und nicht nebeneinanderher. Wir müssen auf das setzen, was Oberfranken zu bieten hat, nämlich klimatisch und landschaftlich beste Bedingungen für Gesundheitseinrichtungen, für Rehabilitation und Prävention, für Wellness-, Sport- und Naturtourismus.

Nur eines dürfen wir nicht machen, Wunschvorstellungen nachhängen, wie der, dass es ein Großprojekt wie der Flughafenausbau schon richten wird. Richten werden es vielmehr die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die überall dort, wo es derzeit boomt, das Rezept zum Erfolg sind.

Tags: Pressearchiv
« zurück