Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Ausgabenanstieg bei Heilmitteln bedeutet nicht gute Versorgung überall

Zur Antwort der Bundesregierung auf meine Kleine Anfrage „Versorgung mit Heilmitteln – Einkommenssituation und Verteilung der Heilmittelerbringer in Deutschland“, BT-Drs. 18/7161

19.01.2016

Auf den ersten Blick wirkt die Situation der Heilmittelerbringer, wie Physio-, Ergotherapeuten und Logopäden gut: Die Ausgaben der Kassen für Heilmittel sind in den letzten fünf Jahren überproportional angestiegen. Auch die Zahl der Heilmittelerbringer hat zugenommen.

Also alles in Ordnung? Wohl nicht ganz. Denn die Einkommensunterschiede dürften gravierend sein. Die Zahlen zu den Umsätzen sind Durchschnittswerte. Neben sehr großen Physiotherapiepraxen mit hohem Umsatz gibt es auch soloselbständige Therapeuten, die mit ihren Einnahmen kaum über die Runden kommen. Das Gleiche gilt für angestellte Physiotherapeuten in einer kleinen Praxis in Teilzeit.

Doch darüber weiß die Bundesregierung viel zu wenig, ebenso wenig wie über den Nutzen und die Qualität der Fortbildungen und die räumliche Verteilung von Heilmittelerbringern.

Wir brauchen einen besseren Überblick über die Lage der Heilmittelerbringer und die gegenwärtige Versorgungssituation. Wo gibt es Über-, wo Unterversorgung? Darum fordern wir eine Studie zur Situation der Heilmittelerbringer.

Zudem sollten die Ausbildungen zu therapeutischen Berufen endlich kostenfrei werden, wie wir es schon lange für die Pflegeberufe fordern. Und es sollte Licht in den Weiterbildungsdschungel kommen: Wir brauchen Qualitätsnachweise für die Anbieter und zertifizierte Weiterbildungen.

Therapeutische Berufe spielen eine große Rolle bei der Versorgung einer alternden Gesellschaft, gerade im Bereich Prävention und Rehabilitation. Sie haben wesentlichen Anteil an der Lebensqualität und dem Grad der Selbstbestimmtheit älterer Menschen. Zudem sind tragen sie entscheidend zur Kostenvermeidung bei. Es sollte alles dafür getan werden, dass die Versorgungssituation gut bleibt.

Kleine Anfrage:„Versorgung mit Heilmitteln – Einkommenssituation und Verteilung der Heilmittelerbringer in Deutschland“, BT-Drs. 18/7161

 

 

Tags: Pressearchiv, Gesundheit, Heilberufe
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