Nur 60 km von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt soll das tschechische Atomkraftwerk Temelin ausgebaut werden.
Im Vorfeld ihrer Bezirksversammlung haben die oberfränkischen Grünen eine gemeinsame Resolution zu den Ausbauplänen für das tschechische Atomkraftwerk Temelin verabschiedet. Elisabeth Scharfenberg MdB und Christine Laaser, Sprecherinnen des Bezirksverbandes Oberfranken von Bündnis 90/Die Grünen erklären hierzu:
Nur 60 km von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt soll das tschechische Atomkraftwerk Temelin ausgebaut werden. Doch der auf deutscher Seite zuständige bayerische Umweltminister Söder nimmt seine Verantwortung im laufenden Verfahren der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung nicht wahr. An ihm wäre es, die Sicherheitsinteressen der oberfränkischen Bevölkerung zu vertreten und für ein transparentes Verfahren der Bürgerbeteiligung zu sorgen. Neben ungeklärten Sicherheitsmängeln an den bestehenden Reaktorblöcken, steht für den Neubau weder der Reaktortyp fest, noch ist die Endlagerfrage für den Atommüll aus Temelin geklärt. Dieser Umgang mit der Risikotechnologie Atomenergie ist fahrlässig. Die oberfränkischen Grünen fordern daher, den Ausbau des Atomkraftwerks Temelin zu stoppen.
Der Atommeiler Temelin ist umstritten, denn er fiel in den letzten Jahren immer wieder durch Störfälle in den beiden vorhandenen Reaktorblöcken auf. Ohne dass die Sicherheitsfragen geklärt worden sind, sollen nun die Blöcke 3 und 4 ausgebaut werden. Im Fall eines GAUs wie in Tschernobyl müsste ein Gebiet im Radius von 200 km um den Reaktor herum sofort evakuiert werden. Davon wären die Menschen in den grenznahen Landkreisen in Oberfranken, der Oberpfalz und Niederbayern direkt und dauerhaft betroffen.