Oberfränkische Abgeordnete erklärt sich solidarisch mit Milchbauern
Anlässlich der Äußerungen von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU)zum Milchboykott, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkischebundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit:
"Die Bauern haben mit dem Milchboykott zu ihrem letzten Druckmittel für faireErzeugerpreise gegriffen. Jetzt wacht also auch BundeslandwirtschaftsministerSeehofer auf und kündigt einen "Milchgipfel" an, wohlgemerkt nach dem Ende desMilchboykotts. Viel gute Milch musste weggeschüttet werden, weil SeehofersMilchpolitik komplett versagt hat.
Fest steht, dass die Produktionskosten gestiegen sind. Der Milchpreis ist aber heutenur halb so hoch wie vor 20 Jahren. Bevor sie sich arm melken, werden vieleMilchbauern aus der Milcherzeugung aussteigen. Nur wenn die gestiegenen Kostender Betriebe durch einen höheren Erzeugerpreis aufgefangen werden, kann dieExistenz auch kleinerer und mittlerer Milchbetriebe gesichert werden und die Qualitätder Milcherzeugung erhalten bleiben. Eine Konzentration auf weinige Großbetriebebedeutet dagegen eine Entscheidung für Masse statt Qualität. Das ist nicht im Sinneder Verbraucherinnen und Verbraucher. Darum wäre, wie von Seehofer geplant, einkompletter Ausstieg aus der Milchquotenregelung ein kapitaler Fehler.
Vor diesem Hintergrund ist im Übrigen vollkommen unverständlich, dass sich derVorsitzende des Deutschen Bauernverbandes Sonnleitner gegen den Boykottausspricht und damit gegen die Interessen der Bauern. Die Grünen im DeutschenBundestag werden weiter dafür streiten, dass gute Milch einen angemessenen Preiserhält. Ich begrüße den Lieferboykott des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM)und der oberfränkischen Milchbauern ausdrücklich!"