Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Keine Tierquälerei auf unserem Teller!

08.01.2015

Bund Naturschutz Hof veranstaltet parallel zur Großdemonstration gegen Massentierhaltung in Berlin eine Infofahrt und Podiumsdiskussion zum "Strohschwein"

Samstag, den 17. Januar 2015: Informationsfahrt und anschließende Diskussion.

Start der Besichtigungstour zu zwei „Strohschwein“ haltenden Betrieben ist um 14.00 Uhr an der Metzgerei Strobel in Dörnthal bei Selbitz. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung beim Bund Naturschutz unter 09281/16306 erforderlich. Um 18.00 Uhr folgt eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Artgerechte Schweinehaltung auf Stroh“ im großen Saal des Landgasthofs Sellanger in Sellanger. 

Warum?

Die Agrarindustrie ist weiter auf dem Vormarsch: Wenige globale Großkonzerne untergraben die Saatgut-Vielfalt und fördern die Gentechnik auf dem Acker. Investoren bauen immer neue industrielle Megaställe, in denen Tiere unter qualvollen Bedingungen leiden. Die Mächtigen dieser Welt planen auf dem G7-Gipfel und durch die Freihandelsabkommen TTIP und CETA die globale Industrialisierung der Landwirtschaft. Die Folgen sind allgegenwärtig: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern müssen, hier und in den Ländern des Südens, ihre Höfe aufgeben. Billigfleisch überschwemmt die Märkte. Der Anbau von Monokulturen verdrängt den Regenwald. Ackerland wird zum Spekulationsobjekt. Und: Der weltweite Hunger ist nach wie vor Fakt.

Es geht auch anders:

Eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft verdient Respekt und Wertschätzung, sie ist ein wichtiger Beitrag zur Ernährungssouveränität. Sie muss und kann die Welt ernähren. Dazu braucht es kostendeckende Preise für Bäuerinnen und Bauern, die respektvoll mit Tier und Umwelt umgehen. Die Forderung lautet: Regionale Erzeugung statt steigender Weltmarktorientierung für Nahrungsmittel. 

Vor Ort:

Hier gibt es bereits gute Beispiele, wie eine Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung auf Basis bäuerlicher Strukturen aussehen kann. Seit Jahren gibt es die Initiative „Frankenwald Weiderind“, die sehr erfolgreich zum Ziel hat, Rindfleisch aus Freilandhaltung von lokalen Rinderhaltern in die Theke der regionalen Metzger und auf die Teller der heimischen Bevölkerung zu bringen. Doch Tierwohl hört beim Rind nicht auf. Auch – und gerade – Schweine sind während ihrer kurzen Lebenszeit von gerade vier Monaten sehr oft haltungsbedingt von starken Schmerzen gequält. Entzündungen der Schleimbeutel und Sehnen sind für die Tiere mit erheblichen Schmerzen verbunden und rühren von der Haltung der Schweine auf sogenannten „Spaltenböden“ her. Mittlerweile ist es wissenschaftlich bewiesen, dass diese Schmerzen sich sogar negativ auf die Fleischqualität auswirken.

Strohschwein?

Unter dem Begriff „Strohschwein“ haben sich mehrere regionale Landwirte und der Metzger Strobel aus Dörnthal bei Selbitz zusammengefunden, um sich gemeinsam  für mehr Tiewohl und Tiergesundheit einzusetzen. Die in der Metzgerei Strobel verarbeiteten Schweine werden auf Stroh gehalten, was dem natürlichen Schnüffel- und Wühlinstinkt der Tiere sehr nahe kommt und eine Entzündung der Gelenke entgegenwirkt. 

Um dem Verbraucher diese Möglichkeit der tiergerechten Haltung in der Praxis vorzustellen, lädt der Bund Naturschutz Hof am Samstag, den 17. Januar 2015 zu einer Informationsfahrt und anschließender Diskussion ein. Start der Besichtigungstour zu zwei „Strohschwein“ haltenden Betrieben ist um 14.00 Uhr an der Metzgerei Strobel in Dörnthal bei Selbitz. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung beim Bund Naturschutz unter 09281/16306 erforderlich. Um 18.00 Uhr folgt eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Artgerechte Schweinehaltung auf Stroh“ im großen Saal des Landgasthofs Sellanger in Sellanger. Auf dem Podium werden Tierarzt Dr. Herman Meiler, Metzger Rüdiger Strobel, Landwirt Rainer Markstein, Bundestagsabgeordnete B 90/Die Grünen Elisabeth Scharfenberg und ein Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes Roland Kießling die Auswirkungen eines solchen Haltungssystems auf das Tierwohl, die Landwirte und die Verbraucher diskutieren.

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